Nach jahrelangem Warten hat am Samstag, 12.10.2024 endlich eine Übung im Virngrundtunnel auf der A7 stattgefunden. An der Übung beteiligt waren die Feuerwehren aus Ellwangen, Ellenberg und Fichtenau mit insgesamt 100 Einsatzkräften, sowie der stellvertretende Kreisbrandmeister Wolfgang Hörmann. Die Eigensicherung der Einsatzkräfte übernahmen 2 Kameraden der Malteser. Zusätzlich waren noch 10 Kameraden von den Abteilungen Eggenrot und Ellwangen als Bereitschaft im Feuerwehrhaus Ellwangen stationiert.
Da eine solch große Übung noch nie im Virngrundtunnel stattfand, lagen die Übungsschwerpunkte auf den Basics. Kommunikation unter den Feuerwehren aus zwei verschiedenen Landkreisen, Kennenlernen der Örtlichkeit, sowie das taktische Vorgehen bei einem Tunneleinsatz.
Ab 15 Uhr wurde die Tunnelröhre in Fahrtrichtung Würzburg gesperrt, damit diese für die Übung vorbereitet werden konnte. Um 16 Uhr wurde dann auch die zweite Röhre für den Verkehr gesperrt. Die Feuerwehr Fichtenau, unter der Leitung von Kommandant Dieter Butz organisierten 4 LKW´s sowie einige PKW´s und Probanden. Angenommen wurde ein Verkehrsunfall, mit anschließendem Brand und einer starken Rauchentwicklung im Tunnel.
Um 17 Uhr löste die Brandmeldeanlage aus und die Feuerwehren wurden zur Übung abgerufen. Da der Rauch an diesem Tag in Richtung Würzburg abzog, nutzte die Feuerwehr Fichtenau ihre saubere Tunnelröhre und konnte über die Querung schnell in den verrauchten Tunnel vordringen. Die Feuerwehr Ellwangen begann unter der Gesamt-Einsatzleitung von Stadtbrandmeister Rainer Babbel die Brandbekämpfung und Menschenrettung von der Tunnelseite in Richtung Würzburg aus. Die Feuerwehr Ellenberg baute eine Reserve-Wasserversorgung aus einem nahegelegenen Teich, bis an das Betriebsgebäude vor der Autobahn auf.
Das spezielle Vorgehen bei einem Brand in Tunnelanlagen ab 400 Meter Länge, wurde von einigen Kameraden bei der international fire academy (ifa) in Balsthal in der Schweiz erlernt und anschließend allen Kamerad*innen Zuhause vermittelt. Unter dem Tunnelleitsatz „löschen, um zu retten“, gingen die Erkundungs-, Lösch-, & Suchtrupps im Tunnel vor. Während der Erkundungstrupp die ersten Lagemeldungen aus dem Tunnel weitergab und mit verschiedenen Blinklichtern z.B. Autos markierten, in denen noch Personen saßen, übernahm der Löschtrupp anschließend die sofortige Brandbekämpfung sowie Strukturkühlung der Tunnelröhre. Die Rettungstrupps befreiten die noch vermissten Personen aus dem Tunnel und brachten sie ins Freie.
Als Fazit konnte die Übungsleitung Dieter Butz und Moritz Feil festhalten, dass insgesamt alles sehr gut funktioniert hat. Natürlich wurden anschließen aber auch schon einige neue Erkenntnisse beim gemeinsamen Essen im Feuerwehrhaus Ellwangen besprochen.
Vielen herzlichen Dank an alle beteiligte Kamerad*innen von den Feuerwehren Ellwangen, Ellenberg und Fichtenau sowie an die Malteser Ellwangen. Vielen Dank auch an die Autobahn GmbH, sowie alle Beteiligten Probanden und Fahrzeug zur Verfügungsteller.